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Die Welt zu Gast in Indonesien

12.10.2023

Die Welt zu Gast in Indonesien

Rund 1000 Delegierte aus 160 Ländern kommen zur IFES-Weltversammlung. Seit genau 70 Jahren gehört die SMD der "International Fellowship of Evangelical Students" an. Alle vier Jahre kommen Delegierte aus der ganzen Welt zur "World Assembly" zusammen, diesmal in Jakarta. Ein Erfahrungsbericht.

Es ist der 30. Juli 2023. Nach 15 Stunden im Flugzeug, zwölf Stunden Wartezeit an Flughäfen und einigen Stunden in Autos und Zügen erreiche ich gegen Mitternacht unser Konferenzhotel. Mit Applaus werde ich von ca. 30 fröhlichen indonesischen Volontären begrüßt, die auch um diese Zeit noch voller Energie und sprudelnder Gastfreundschaft sind. Liebevoll werde ich mit Handbuch, Trinkflasche, Luftfächer und Snacks ausgestattet. Was für ein herzlicher Empfang!
Noch fühlt sich alles surreal an. Doch es ist wahr, ich bin tatsächlich in Indonesien, auf der Weltversammlung der IFES.

Als es dann am nächsten Tag so richtig losgeht, lasse ich meinen Blick über die Menschenmenge schweifen: Ja, es ist Realität:
„Every nation praises the Lord!" So muss es im Himmel sein! Zwischen den Veranstaltungen habe ich die unglaubliche Möglichkeit, mich mit Studierenden aus der ganzen Welt auszutauschen. Mich berührt es sehr, was meine „Kommilitonen" berichten. Da ist zum Beispiel Timur aus Kasachstan, der aus seinem Leben erzählt und berichtet, wie hart es ist, der einzige Christ an seiner Uni und in seinem Umfeld zu sein. Oder Priya aus Sri Lanka, die nach ihrer Bekehrung von ihrer Familie missbraucht wurde, ein ganzes Jahr lang nicht zur Schule gehen durfte und schließlich in einer christlichen Pflegefamilie ein neues Zuhause fand.

Bei der Generalversammlung habe ich Mitglied der SMD-Delegation das Privileg, vier nationale Organisationen mit in die IFES aufzunehmen. Vor allem bewegt mich der Bericht aus einem islamischen Land, das jetzt neu zum IFES-Netzwerk gehört. Eine Mitarbeiterin schildert, dass sie als Christin um ihr Leben fürchten muss.
Trotzdem strahlt sie eine starke Entschlossenheit aus, wo es ihr möglich ist, von Jesus zu erzählen. Ich habe den Gedanken, dass eigentlich wir Christen aus den westlichen Ländern „stark" sein müssten und furchtlos von Jesus erzählen könnten, weil uns nichts zustoßen kann. Allerdings habe ich den Eindruck, dass es genau umgekehrt ist: In den Ländern, in denen die als Christenverfolgung am stärksten ist, sind die Christen am entschlossensten, das Evangelium weiterzusagen. Als ich mich
frage, wie ich sie in ihrer heraufordernden Situation unterstützen kann, wird mir klar: Es braucht Gebet! Genauer gesagt, es braucht mein Gebet. Gebet macht den Unterschied. Alles beginnt mit Gebet. Und es ist meine Aufgabe zu beten.

Mir schwirren noch viele weitere eindrückliche Situationen im Kopf herum, und ich denke, dass ich noch einige Zeit brauchen werde, um wirklich alles zu verarbeiten, was ich in diesen zehn intensiven Tagen erleben durfte. Außerdem hat die Begegnung mit meinen internationalen Geschwistern eine Sehnsucht geweckt. Dieser Wunsch, sich irgendwann wiederzusehen und dann im Himmel vor Gottes Thron gemeinsam zu singen und zu tanzen, lässt mich nicht los. Bis dahin lautet meine Aufgabe, mit dazu beizutragen, die Universität für Jesus Christus zu gewinnen - so wie wir es auf der World Assembly gesungen haben: „De-bemos ganar a la universidad"!

Der Artikel verbindet die Erfragungen von Tim Sauer (Ulm) und Regina Walden (Nürnberg), den beiden Studis in der SMD-Delegation.