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Ein paar lezte Worte: Josua Spengler sagt goodbey

07.07.2020

Ein paar lezte Worte: Josua Spengler sagt goodbey

Stell dir vor, du würdest dein Studium noch einmal von vorne beginnen: ...

Stell dir vor, du würdest dein Studium noch einmal von vorne beginnen: Was würdest du anders machen? Worauf würdest du Wert legen? In welche Personen würdest du investieren?

Ich habe mir diese Fragen nach meinem Studienabschluss immer mal wieder gestellt und gemerkt, dass es doch ein paar Stellschrauben gibt, an denen ich drehen würde. Und wo ich im Rückblick traurig darüber bin, dass ich nicht schon während meiner Studienzeit meine Prioritäten umverteilt habe.

Zum Beispiel würde ich weniger Zeit in SMD-Aufgaben investieren und mehr Zeit in Kommilitonen. Weniger SMD? Ja, ich finde man kann auch zu viel in seiner Gruppe involviert sein. Hier finde ich es wichtig zu überlegen, welche Aufgaben der SMD-Vision entsprechen – also entweder meine Freunde hin zu Jesus führen (können) oder ein bewusstes Investment in Jüngerschaft, sprich sie herausfordern, an Jesus dran zu bleiben und mit ihm den Alltag zu gestalten.

Mehr Zeit für Kommilitonen! Ich bin dankbar für die Freundschaften, die ich während der Studienzeit hatte – dankbar für die einzelnen Gespräche, die sich über den christlichen Glauben ergeben haben. Und doch bin ich mir sicher, dass da noch viel mehr drin gewesen wäre: Wenn ich mich mehr in den „Welten“ meiner Kommilitonen bewegt hätte, Einladungen von ihnen nachgekommen wäre - statt aufgrund von kollidierender Termine z.B. der SMD den Vorzug zu geben.

Wenn ich eines über die letzten Jahre (als Vater) gelernt habe, dann dieses: Kinder buchstabieren Liebe so: Z – E – I – T. Zeit investiert in meine Nächsten ist Liebe. Und damit die konsequenteste Umsetzung vom Gebot der Nächstenliebe. Gemeinsam verbrachte Zeit schafft Beziehung. Und Beziehung schafft Vertrauen. Nur mit einer Vertrauensbasis wird es dir auch möglich sein, mit deinen Freunden über Jesus ins Gespräch zu kommen und sie neugierig zu machen, selbst über die Relevanz von Jesus in ihrem Leben nachzudenken.

Neben der Priorität, Zeit in seine Freunde zu investieren, ist mir ebenso wichtig geworden, Zeit in meine Beziehung mit Gott zu investieren. Und hier die Vertrauensbasis zu pflegen. Dazu gehört, mich immer wieder aufs Neue herauszufordern, bewusst Zeiten der Stille und des Gebetes zu nehmen. Ob 15 Minuten in meiner Morgenroutine, 2 Stunden bei einem ausgedehnten Gebetsspaziergang einmal im Monat, oder gleich 3 Tage bei einer jährlichen Fahrradtour: Ich brauche Routinen, die mich in Gottes Gegenwart bringen. Denn ohne eine intakte Beziehung zu Gott verliere ich Bodenhaftung! Das muss kein Physiker erklären können, es ist aber so: Nur wenn die Vertikale stimmt, kann ich auch auf der Horizontalen Gottes Segen weitergeben. Hier ein paar Impulse zum Thema Stille und Gebet.

Zum Schluss: Es gibt kein „teureres“ Gut, als unsere Zeit – denn wir können sie uns nicht einmal kaufen. Wenn du merkst, dass du mit deinem Zeitmanagement, mit deiner Prioritätensetzung noch nicht da bist, wo du sein willst, dann mache ich dir Mut dich mit jemandem zusammen auf den Weg zu machen und Bewegung in dein Leben zu bringen. Ob ein Zweierschaftspartner oder ein Mentor – nutze die Möglichkeiten! Wer könnte in deiner SMD-Gruppe solch ein Weggefährte werden? Und warum nicht die Mentorendatenbank der SMD nutzen, um einen Mentor zu finden? Hier geht es zum Wegbegleiter-Mentoring, wo ehrenamtliche Mentorinnen und Mentoren mit dir ein Stück Weg zurücklegen wollen. Damit du nach deinem Studium sagen kannst: „Wie gut, dass ich mir schon mitten in dieser turbulenten Zeit auch die Zeit zum Reflektieren und neu Priorisieren genommen habe.“

Gott segne dich!

Josua Spengler war insgesamt fünf Jahre für die Hochschul-SMD in Bayern unterwegs.