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Eins noch... mit Joel Rosenfelder

01.07.2022

Eins noch... mit Joel Rosenfelder

Prägende Impulse und Insta-Posts, prägnante Theologie und prämienpunktegeiles Reisen. Für das alles und noch viel mehr gilt ihm, Mr. Apologetik, haar- und schnörkellos, heftiger Dank!

Gruppenbesuche, bei denen man sich nachts um halb 1 in der WG noch eine Wagner-Aufbackpizza (mit extra Käse!) teilt; sich herausfordernden Fragen bei der Q&A im Anschluss an den Hochschultagevortrag stellen; ermutigende Gebete von meinen Kolleginnen und Kollegen am Donnerstagmorgen und zu guter Letzt meinen heiß geliebten DB-Lounge-Zugang mit Gratis-Kaffee. All das werde ich sehr vermissen, wenn am 15. Juli nach fünf Jahren meine Zeit als Regionalreferent der Hochschul-SMD endet. Ich bin sehr dankbar für diese Zeit!

Vieles ist mir in dieser Zeit in unserer SMD-Arbeit wichtig geworden: eine gute Apologetik, den Glauben mit Freunden und Kommilitoninnen zu teilen oder neue Mitarbeitende zu fördern. Wenn ich es allerdings auf einen Aspekt reduzieren müsste, möchte ich in Anklang an Apg. 28,20a folgendes nennen: Habt Acht auf euch selbst – und eure Beziehung zu Gott.

In den letzten Semestern habe ich immer wieder festgestellt, dass ich meine SMD-Gruppen nur in dem Maße unterstützen kann, wie ich mich selbst von Gott füllen lasse. Seit einiger Zeit hängt deswegen über meinem Schreibtisch ein kleiner Papierzettel, auf dem sinngemäß steht: „Du bist ein leeres, zerbrechliches Gefäß. Lass dich jeden Tag neu von Gottes Liebe und seiner Kraft füllen.“ Dieser Gedanke war für mich immer wieder eine Ermutigung in den schlechten Zeiten, wenn ich selbst keine Kraft (oder keine Lust) hatte und eine Erinnerung in den guten Zeiten, Gott nicht zu vergessen.

Der Gedanke, seine Beziehung zu Gott zu pflegen, kann einen auch geistlich unter Druck setzen. Besonders dann, wenn es dabei eher darum geht, eine gewisse Tageszeit zu opfern oder ein bestimmte biblische Textmenge zu bewältigen. Natürlich kann eine feste Tageszeit oder ein Bibelleseplan helfen, aber wenn dieses Hilfsmittel Druck auslöst oder man dem Plan ständig hinterherhinkt, sollte man eine Veränderung wagen.

Es geht in der Zeit mit Gott nicht darum, eine geistliche To-Do-Liste für den Tag zu empfangen, sondern darum, mit Gott Zeit zu verbringen: sich ermutigen und herausfordern zu lassen, sich daran erinnern zu lassen wer Gott ist und wer man selbst ist und einfach nur bei Gott zu sein.

Gelingt mir das leicht? Absolut nicht. Ich schreibe das als Erinnerung für mich. So oft gehe ich direkt zum Arbeiten über, weil dieses oder jenes ansteht und nun mal dringender scheint. Aber ich merke immer wieder, wie grundlegend es ist, meine Beziehung zu Gott zu pflegen. Wenn die Beziehung zu Gott nicht mehr gelebt wird, wird unser frommes Wirken und Denken hart und kalt.

Ich wünsche mir und euch, einen lebendigen Glauben und dass unser Leben mit Gott immer wichtiger ist als unser Arbeiten für ihn. Wenn ihr mich mal wieder seht, erinnert mich gerne daran ? Vielleicht ist das dann in Baden-Württemberg der Fall, wohin meine Frau und ich zum Jahresende hinziehen werden und ich mich auf Januar 2023 auf ein Referendariat beworben habe.

Joel Rosenfelder war 5 Jahre als Regionalreferent der Hochschul-SMD in der Region West unterwegs.