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Mit dem Zweiten ... - Mutige Rostocker erlangen Gruppen-Status

07.07.2020

Mit dem Zweiten ... - Mutige Rostocker erlangen Gruppen-Status

Hochschultage planen ohne passende Räumlichkeiten? Einfach unmöglich! SMDler in Rostock haben sich davon jedoch nicht entmutigen lassen und dabei sogar ihren Gruppen-Status an der Uni zurückgewonnen. Auch, wenn es dazu einen zweiten Anlauf benötigte. Wie Gott das Vertrauen der Rostocker belohnt hat und wahrlich "Mauern eingerissen" wurden, lest ihr [hier].

Newsletter-Redaktion: Swantje, ihr habt in diesem Semester beim AStA die Anerkennung eurer SMD-Gruppe als offizielle Hochschulgruppe beantragt. Wie lange seid ihr vorher keine offizielle Hochschulgruppe mehr gewesen und warum war euch dieser Antrag so wichtig?

Swantje: Also so genau weiß ich das nicht, aber ca. seit 2017. Dieser Antrag war uns sehr wichtig, um z.B. wieder auf dem Campus präsent sein zu dürfen, Hörsäle umsonst nutzen zu können und Veranstaltungen in der Mensa bewerben zu dürfen. Insbesondere für die Hochschultage (HST), die wir seit Januar planen und im November durchführen wollen. Uns war von Anfang an klar, dass wir ohne geeignete Räume keine HST durchführen können. Aber im Vertrauen darauf, dass Gott ja genau weiß was wir brauchen, haben wir einfach mal angefangen zu planen und uns verschiedene Lösungen überlegt. Neben der Raumbuchung über die Zusammenarbeit mit einem FSR, war der Anerkennungsantrag eine weitere Option. Außerdem sahen wir den Ausschluss der SMD als einen Verstoß gegen die Meinungs- und Religionsfreiheit.

[Anm.d.Red.: Die Begründung zur Aberkennung des Hochschulgruppen-Status 2017 basierte vor allem auf SMD-kritischen Blog-Beiträgen der Gruppe :uniLinks!]

NR: Kannst du kurz beschreiben wie das Verfahren bei euch an der Uni in Rostock normalerweise abläuft? Wie hast du eure Vorbereitungen und die Sitzungen mit dem AStA erlebt?

S: Also man schreibt einen Antrag und wird dann eingeladen, um sich bei einer Sitzung des AStA vorzustellen. So war das auch bei uns. Da wir ja vorher von den Missverständnissen zwischen dem AStA und der SMD wussten, haben wir einen sehr ausführlichen Antrag geschrieben, indem wir versucht haben alles klar zu stellen. Des Weiteren haben wir für die Sitzung selbst ein Vorstellungsvideo gedreht gehabt und SMDler haben uns parallel zur Sitzung durch ein Gebetstreffen unterstützt. Die Sitzung verlief zunächst sehr positiv, das Video kam gut an und unser ausführlicher Antrag auch. Trotzdem hatte der AStA Bedenken: Einmal zu den Themen „Homophobie“, „Sexismus“, „Rassismus“ etc. und weil in unserem Namen das Wort „Mission“ enthalten ist. Der Stura hat einen Erlass herausgebracht in dem steht, dass missionierende Gruppen keine Hochschulgruppen werden dürfen. Darin wird vor allem darauf hingewiesen, dass niemandem etwas aufgezwungen werden darf. Irgendwann ist das Gespräch dann gekippt und als es zur Abstimmung kam, wurden wir dann auch mit nur einer Enthaltung abgelehnt...

NR: Die Ablehnung eures Antrags war sicherlich für euch enttäuschend und für eure HST-Planung ein Rückschlag. Wie seid ihr als Team/ Gruppe mit dieser Absage umgegangen? 

S: Wir haben uns nicht entmutigen lassen und geschaut was jetzt unser Fahrplan sein kann. Dafür haben wir Rücksprache gehalten mit den Leuten, die 2017 dabei waren, als der damaligen SMD Rostock der Hochschulgruppen Status aberkannt wurde. Danach haben wir uns privat mit einem aus dem AStA getroffen um nochmal herauszufinden, wieso genau wir abgelehnt wurden. Dabei kam raus, dass der AStA sich eine noch stärkere Distanzierung gegen jede Art von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit von uns gewünscht hätte. Außerdem eine weitere Erklärung dazu, wie unser Verhältnis zur SMD ist und dass wir unseren Namen in „Studierenden Mission Deutschland“ ändern. Für die Namensänderung haben wir dann mit Markus Heide gesprochen und grünes Licht bekommen. Außerdem haben wir parallel den Stura um eine Stellungnahme zu dem Erlass gebeten, dass missionierende Gruppen keine Hochschulgruppen werden dürfen. Darin haben wir nach einer genauen Definition des Sturas für ihren Missionsbegriff und der rechtlichen Grundlage gefragt. Nachdem wir die Antwort vom Stura hatten, in der u.a. stand, dass die Namensgebung von Gruppen nicht eingeschränkt werden soll, haben wir ein Positionspapier geschrieben, in dem wir uns hinsichtlich unseres Namens direkt auf die Antwort des Sturas berufen haben. Außerdem haben wir uns von jeder Art der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit distanziert und nochmal unser Verhältnis zum Netzwerk der SMD dargelegt. Mit diesem Positionspapier haben wir dann einen neuen Antrag gestellt und wurden erneut zur AStA Sitzung eingeladen. In der Sitzung durften wir erleben wie Gott Mauern eingerissen hat. Es gab nur eine ganz kurze Rückfrage Runde zu unserem Antrag und vor der Abstimmung hat ein AStA-Mitglied, welches uns in der ersten Sitzung sehr kritisch gegenüber stand, gesagt: „Jetzt gleich bei der Abstimmung sollte jeder sein persönliches Verhältnis zur Religion rausnehmen und als AStA-Mitglied abstimmen und nicht als privat Person" Das war so cool zu sehen wie Gott die Herzen verändert hat! Und danach haben 7 von 11 für uns gestimmt ;)

NR: Wenn du auf den Prozess der letzten Wochen zurückblickst: Welche 3 Lehren würdest du für dich daraus ziehen, die auch für andere SMD-Gruppen in so einem Prozess wertvoll und ermutigend sein können?

S: Ich musste erstmal jede Menge Stolz ablegen als ich gefühlt zum 10-mal aufgeschrieben habe, dass wir nicht rassistisch, sexistisch etc..... sind. Das war mir eine große Lehre in Demut und Geduld.

Ich sollte dem AStA mit Respekt begegnen und gut von ihm denken. Die Mitglieder machen richtig viel Arbeit und das ehrenamtlich.

Mich nicht entmutigen zu lassen, denn: " Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein "? (nach Römer 8,31)

Jan Ladewig sprach für die Newsletter-Redaktion (NR) mit Swantje, die als Leiterin der Gruppe „Studierenden Mission Rostock im Netzwerk der SMD“ im laufenden Sommersemester an der Antragsstellung zur Hochschulgruppen-Anerkennung in Rostock direkt beteiligt war.